Jukebox-Airbrushdesign

Jukebox selber bauen — ein Familienprojekt

Das “Lockdown-Projekt” meines Vaters war der Bau einer Jukebox. Mir blieb dabei die ehren­vol­le Aufga­be, dieses Meister­werk der Handwerks­kunst mit einer Airbrush­la­ckie­rung zu veredeln. 

Mein persön­li­cher “MacGy­ver”

Mein Vater Helmut Eichin­ger ist bekannt für seine “golde­nen Hände”. Sein ganzes Leben sticht er bereits durch seine handwerk­li­che Begabung hervor. Viele zählten zum Kunden­stamm seiner Kfz-Werkstatt am Kagra­ner Platz und schätz­ten seine Fähig­kei­ten als Kfz-Techni­ker. Heutzu­ta­ge will er mit Autos nicht mehr viel zu tun haben und inves­tiert seine Zeit im Ruhestand lieber in andere Handwerks­pro­jek­te. So war er mir eine große Hilfe beim Hausbau — egal ob es um die Elektro­an­la­ge, die Badin­stal­la­tio­nen, Tisch­ler­ar­bei­ten, Maurer­ar­bei­ten, Trocken­bau. Dachauf­bau­ten, Fenster, Fließen usw. ging, war er zur Stelle.

Zur Zeit der Corona-Pande­mie widme­te er sich mit großer Leiden­schaft dem Bau einer Jukebox. Die Holzar­bei­ten führte er in der Garage neben meinem Atelier durch. So konnte ich den Entste­hungs­pro­zess Schritt für Schritt mitverfolgen.

Der Plan
Der Plan

Bau einer Jukebox, Eigen­bau Wurlit­zer mit Airbrush Bemalung

Holzarbeiten fertig
Möbel­bau vom Feinsten

Für die sicht­ba­ren Holztei­le wurde hochwer­ti­ges Eichen-Vollholz verwen­det. Konstruk­tio­nen im Hinter­grund wurden mit Press­span­plat­ten ausge­führt. Da die Jukebox durch ihr beacht­li­ches Gewicht kaum trans­por­tier­bar wäre, fand der Aufbau in drei Teilen statt. Beson­ders beindruckt war ich von der Idee eine Fenster-Rollo für das Monito­ring der Musik­ti­tel zu verwenden.

Vinta­ge Airbrush Jukebox mit Technik von heute

Zusätz­lich zum Pioneer CD-Wechs­ler mit 300 CDs sollte die moder­ne Versi­on einer Jukebox auch ein Inter­net­ra­dio mit Bluetooth, USB-Anschluss und Spoti­fy Connect erhal­ten. Außer­dem wurde für die Vinyl-Abtei­lung ein auszieh­ba­rer Technics-Platten­spie­ler integriert. Den perfek­ten Sound liefert ein hochwer­ti­ger Röhren­ver­stär­ker von Wasami, mehre­re verbau­te Boxen, sowie die Anschluss­mög­lich­keit zusätz­li­cher exter­ner Lautsprecher. 

alles passt
Einbau der Hifi-Teile

Alu Verbund­plat­ten/­Di­bond-Platten, ein bewähr­ter Malgrund

Da die Holzop­tik zum Großteil bestehen bleiben sollte, entschie­den wir uns die Design­la­ckie­rung auf einer Vertä­fe­lung aus Alu-Verbund­plat­ten durch­zu­füh­ren. Diese können gut zugeschnit­ten, bemalt und lackiert werden. Sie eignen sich übrigens auch gut für alle Airbrush-Anfänger*innen, die gerne mal auf einer richti­gen Custom-Painting Oberflä­che üben wollen.

vor der Bemalung
Anpas­sen der weißen Verbundplatten

Metal Flakes, unver­gleich­ba­res Glitzern

Auf Fotos und Videos ist es nicht einzu­fan­gen, man muss es in echt gesehen haben: nichts glitzert so wie “Metal Flakes”. Der Metal­lic-Staub wird in trocke­ner Form mit einem “Flake-Buster” (Bild Mitte) über feuch­ten Klarlack gebla­sen. Die Teilchen bleiben kleben und durch den Auftrag mehre­rer Schich­ten wird ein enormer Glitzer­ef­fekt erzielt — perfekt für den Hot-Rod-Retro-Vinta­ge-Look einer Jukebox!

Den Design­ent­wurf erstell­te ich am Compu­ter. Ich orien­tier­te mich dafür an den klassi­schen Retro Strei­fen-Designs kulti­ger US-Cars und Motor­rä­der (Bild links).

Entwurf und Metal Flakes
Entwurf/Flake Buster/Basisfarbe mit “Metal Flakes”

Candy Colors und viele Klebestreifen

Damit die darüber liegen­de Farbe das Glitzern der darun­ter liegen­den Schicht mit Metal-Flakes nicht abschwächt, müssen Candy-Farben verwen­det werden. Diese berüch­tig­ten Lasuren bleiben auch bei sattem Auftrag trans­pa­rent und haben eine extre­me Farbin­ten­si­tät. Sie werden z.B. auch für realis­ti­sche Airbrush-Flammen eingesetzt.

Das aufwen­di­ge dreifar­bi­ge Design kann nur durch den Einsatz vieler Klebe­bän­der verwirk­licht werden.

einzelne Farbschichten
Klebe­bän­der und Candy-Colors
vielschichtiges Design
Fünf optische Tiefen-Ebenen!

Airbrush­ma­le­rei als Herzstück des Designs

Nun ging es darum, den vielen Linien und Farbe­be­nen durch ein zentra­les Airbrush­bild “Seele” einzu­hau­chen”. Ich ließ mich von berühm­ten Künst­lern aus der Zeit, als Wurlit­zer noch in jeder Bar standen, inspi­rie­ren und entwi­ckel­te das Motiv der Alien-Frau. Es erschien mir perfekt geeig­net dafür, der Jukebox ein Gesicht zu verlei­hen. Bei dem Prisma über der Stirn dachte ich natür­lich an “Pink Floyd”, einer meiner und meines Vaters Lieblingsbands.

Girl from Space
Das Gesicht der Jukebox

Selfma­de Jukebox, Making Of, Schritt für Schritt

Für einen vertief­ten Einblick in die Entste­hungs­ge­schich­te unseres “Wurlit­zers” genie­ßen Sie diese Slideshow 🙂

Da steht Sie, der Stolz der Familie Eichin­ger und sie kann richtig laut werden!

Wenn auch Sie sich für die Airbrush Lackie­rung einer Jukebox, eines Spiel­au­to­ma­ten, eines “einhän­di­gen Bandi­ten” oder “Flippers” inter­es­sie­ren, nehmen Sie gerne direkt mit mir Kontakt auf.