Eines der beliebtesten Motive und eine Wissenschaft für sich, stellen Airbrush-Flammen dar. “True Fire” oder “Airbrush Flames” lassen sich mit dem Airbrush wunderbar realistisch malen und in verschiedenste Designs integrieren. Allerdings braucht es viel Übung und “Candy Colors”.
Meine ersten Versuche
Als ich mit dem Airbrushen begann, waren Flammen eines der ersten Motive die ich versuchte. Bald merkte ich, dass ich dieses Thema komplett unterschätzt hatte. Ich schaffte es einfach nicht annähernd an die Vorlagen aus dem Internet heranzukommen. Heute weiß ich, dass es vielen Anfänger*innen so geht. Sie sind fasziniert von der realistischen Wirkung, unterschätzen aber den damit verbundenen Aufwand. In meinen Airbrushkursen versuche ich zu helfen!
Candy-Farben
Das große Geheimnis sind die Farben. Um Airbrush-Flammen zu erzeugen, verwendet man “Candy-Colors”. Das sind Lasuren die, egal wie viele Schichten man übereinander sprüht, immer durchsichtig bleiben und gleichzeitig eine enorme Leuchtkraft besitzen.
Leider ist es nicht damit getan, einfach nur diese Farben zu verwenden. Man muss sie abwechselnd mit deckenden Farben in mehreren Schichten auftragen. Dabei beginnt man mit der dunkelsten Deckfarbe und wird immer heller. Der Farbaufbau lautet zum Beispiel: Dunkelrot deckend — Candy rot — Orange deckend — Candy Orange — Gelb deckend — Candy Gelb — Klarlack.
Sehr wichtig ist es auch, Gefühl für die Dosierung der Farbe zu bekommen. Vor allem darf man bei den deckenden Farben nicht zu viel auftragen, da die Farbgebung dann zum Beispiel zu rot oder zu gelb wird.
PT-Cruiser
Nach einigen besseren Vorversuchen machte ich mich daran, mein Auto, einen PT-Cruiser, mit Airbrush Flammen zu verschönern. Dabei kämpfte ich vor allem mit der Form der Flammen und kam während des Malens des Öfteren zu neuen Erkenntnissen. Diese setzte ich dann um, musste aber dadurch immer wieder auch das gesamte Bild überarbeiten. Letztendlich hatte der Cruiser ziemlich coole Airbrush Flammen auf der Motorhaube und relativ gute Airbrush Flames auf den Seiten. Die Flammen aus den Radkästen unterschieden sich allerdings ziemlich stark von einer Seite zur gegenüberliegenden…
Über die Jahre hat sich mein Stil, Airbrush Flammen zu malen, laufend verändert und er ist immer noch im Wandel. Ich finde das sehr spannend und bin nie gelangweilt von neuen Aufträgen etwas “in Flammen zu setzen”
Die Schablonen
Wie bereits angedeutet, ist auch die Formgebung der Airbrush Flammen eine Herausforderung. Es werden zwar lose Schablonen verwendet, aber an welchen Stellen und wie oft man diese ansetzt, bleibt dem Gefühl überlassen. Nimmt man die Schablonen zu häufig zur Hand, wird die Flamme sehr “geometrisch” und dadurch unnatürlich. Zu wenig Schabloneneinsatz erzeugt eine “wolkige” Flamme. Setzt man zu oft die gleiche Schablone an oder folgt einer ähnlichen Vorgangsweise, ist ein Muster erkennbar.
Das Grundrezept lautet, in den ersten Schichten nur wenig Schablonen einzusetzen und in den oberen Schichten etwas mehr. Die Flamme sollte immer in eine Richtung streben und trotzdem darf der “Chaosfaktor” nie zu kurz kommen. Fazit: Im Großen und Ganzen ist es vor allem Gefühlssache und deshalb hilft nur: üben, üben, üben!
Alle Farben, jeder Hintergrund
Natürlich sind die klassischen realistischen Flammen in Orangetönen gehalten und wirken am besten vor einem dunklen Hintergrund. Es ist aber auch möglich beeindruckende Flammendesigns mit anderer Farbgebung zu erschaffen und, sollte der Background zu hell sein, hilf beispielsweise schwarzer Rauch, um diesen auf realistische Weise abzudunkeln.
Custom Flames
Auch wenn hier bisher nur von fotorealistischen “True Flames” die Rede war, möchte ich abschließend auf eine weitere Art der Feuer-Darstellung hinweisen, die beim Custom-Painting ebenfalls sehr beliebt ist. Dabei handelt es sich um scharf-kantige “Hot Rod Flames”, welche mit Klebeschablonen gemalt und oft mit Pinstripe-Konturen kombiniert werden.
Interesse an einem Flammen Design?
Soll ich auch für Sie etwas “in Flammen setzen”, dann nehmen Sie gerne direkt mit mir Kontakt auf!